Lüneburg

Lüneburg – die Mittelstadt im Nordosten

Die historische Salz- und Hansestadt Lüneburg in Niedersachsen liegt etwa 50 Kilometer südöstlich von Hamburg.

Das Lüneburger Rathaus, dessen älteste Teile etwa aus dem Jahr 1230 stammen, würde über die Jahrhunderte immer wieder erweitert und wurde so zum Zeuge verschiedener Stilepochen. Gerichtslaube, Fürstensaal, Altes Archiv, Kanzlei und Bürgermeisterkammer stammen zum Beispiel aus gotischer Zeit. Die große Ratsstube, die zu den größten Renaissancesälen Deutschlands gehört, ist mit wunderschönen Holzarbeiten geschmückt. Aus barocker Zeit stammen der Huldigungssaal und die Markfassade. Das Glockenspiel im Uhrturm ist aus echtem Meißner Porzellan.

Mit dem Bau der dreischiffigen St. Nicolai-Kirche wurde im Jahre 1407 begonnen. Das achtzackige Sternengewölbe, das das Mittelschiff überspannt ist einmalig in Norddeutschland. Bereits 1831 musste der erst 1587 fertig gestellte Kirchturm wieder abgerissen werden, denn er war baufällig. So ist die Kirche auch aufgrund anderer Restaurierungsmaßnahmen weitgehend vom 19. Jahrhundert geprägt. Im Innenraum ist der mittelalterliche Ursprung aber noch deutlich zu sehen und man kann Schätze gotischer Malerei und Schnitzkunst bewundern. Die St. Nicolai-Kirche war einst die Kirche der Schiffer und ist die jüngste und kleinste der drei gotischen Kirchen in Lüneburg.

Die St. Johannis-Kirche ist eine der ältesten Taufkirchen in Niedersachsen und wurde schon 927 erwähnt. Sie diente als Vorbild für die Hallenkirchen in Stendal, Brandenburg, Hannover und Tangermünde. In der fünfschiffigen nahezu quadratischen Kirche befanden sich einst 39 Altäre. Sehenswert sind heute vor allem der berühmte Hochaltar mit Gemälden von Hinrik Funhoff sowie die Barockorgel, auf der der junge Johann Sebastian Bach das Orgelspielen lernte.

Die St. Michaelis-Kirche wurde an Stelle der ersten Michaeliskirche, die sich auf dem Kalkberg befand, zusammen mit dem Kloster zwischen 1376 und 1418an dessen Fuße errichtet. Da die Kirche stark von Senkungen betroffen ist, stehen in ihrem Inneren bereits die Säulen schief. Von 1701 bis 1702 gehörte Johann Sebastian Bach zu den Chorsängern der Klosterschule.

Der Alte Kran ist ein deutliches Zeichen dafür, dass in Lüneburg Salz umgeschlagen wurde. Bereits im Jahre 1346 wurde der hölzerne, kupfergedeckte Kran erwähnt. Im 19. Jahrhundert wurde mit ihm eine Lokomotive für die Braunschweig-Vienenburger Bahn gehoben. Sie war auf dem Wasserweg aus England gekommen.

Ein weiteres Relikt aus der Zeit Lüneburgs als Salz und Hansestadt ist das Alte Kaufhaus, das ursprünglich „Dat Heringshus“ genannt wurde. Durch das Salz wurde der Ostseehering zu einem gewinnbringenden Handelsgut. 1959 wurde das Haus durch Brandstiftung zerstört, nur die aus dem Jahre 1742 stammende Fassade blieb erhalten.

Die Ratswasserkunst diente einst zur Versorgung der Saline mit Frischwasser. Dies geschah über ein kompliziertes Pumpensystem aus Holz. Direkt neben der Ratswasserkunst befindet sich der Neue Wasserturm aus dem Jahre 1907. Von der Aussichtsterrasse auf 56 Metern Höhe hat man einen wunderbaren Blick auf Lüneburg und die Umgebung. Heute wird der Turm für Hochzeiten und andere Veranstaltungen sowie Ausstellungen genutzt.

Ebenfalls ein toller Aussichtspunkt ist der 58 Meter hohe aus Gips bestehende Kalkberg. Der Gips fiel bei der Salzgewinnung an und 1932 wurden der Gipsbruch und der Berg zum Naturschutzgebiet und Naturdenkmal erklärt. Der ursprünglich 70 Meter hohe Berg, der die höchste Erhebung in der Region war, ist durch den Gipsabbau auf rund 1/16 seines ursprünglichen Umfangs geschrumpft.

Eine besondere Sehenswürdigkeit in Lüneburg ist das schwangere Haus in der Waagestraße. Der für den Bau verwendete Gips wurde zu stark gebrannt und nimmt Feuchtigkeit auf und dehnt sich so aus. Neben dem schwangeren Haus steht das Geburtshaus von Johan Abraham Peter Schulz, der Melodien wie „Der Mond ist aufgegangen“ oder „Ihr Kinderlein kommet“ komponiert hat.

Der Platz am Sande bekam seinen Namen im Mittelalter als er noch ungepflastert und sandig war. Flankiert wird dieser von Giebelhäusern verschiedenster Art dominierte Platz auf der östlichen Seite von der St. Johannis-Kirche und auf der westlichen Seite von dem Gebäude der Industrie- und Handelskammer mit seiner wunderschönen Fassade.

Gerade für Besucher, die sich für die Geschichte des Salzabbaus in Lüneburg interessieren ist das Senkungsgebiet an der Kreuzung Waagestraße/Neue Sülze interessant. Das Gelände fällt hier in Richtung der Straße „Auf dem Meere“ stark ab. Die durch das Abpumpen der Sole unter der Erde entstandenen Hohlräume sind die Ursache für diese Absenkungen. Hier stehen Handwerkshäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die natürlich von den Absenkungen nicht verschont geblieben sind.

Geschichte Lüneburg

Schon zur Zeit der Neandertaler gab es Menschen auf dem Gebiet des heutigen Lüneburgs.

Archäologische Funde belegen, dass es bereits im 6. Jahrtausend v. Chr. eine sesshafte Bauernkultur gab.

956 wurde Lüneburg das erste Mal in einer Urkunde Königs Otto I. erwähnt

Da Lüneburg eine lange Zeit eine Monopolstellung als Salzlieferant im norddeutschen Raum hatte, war es auch früh ein Mitglied der Hanse. Seit 2007 trägt die Stadt auch offiziell wieder den Titel Hansestadt.

1235 Entstehung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg

1392 Verleihung des Stapelrechts

1810-1813 Lüneburg unter französischer Herrschaft

  1. September 1945 erster Nazi-Kriegsverbrecher-Prozess, der sogenannte Bergen-Belsen-Prozess

Veranstaltungen und Kultur in Lüneburg

Museen

Das Deutsche Salzmuseum informiert seine Besucher über die Geschichte der Salzgewinnung und ihre Folgen in Lüneburg.

Eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Lüneburgs ist das Kloster Lüne mit seinen wertvollen Kunstschätzen. In dem nur wenige Gehminuten vom Zentrum entfernten Kloster befindet sich auch das Textilmuseum mit Altar- und Fastentüchern aus dem 13./14. Jahrhundert sowie farbigen Bildteppichen und Banklaken.

Weitere Museen und Sammlungen sind das Brauereimuseum Lüneburg, das Naturmuseum Lüneburg, das Ostpreußische Landesmuseum und das Museum für das Fürstentum Lüneburg.

Therme in Lüneburg

Die SaLü, die Salztherme Lüneburg bietet mit Badewelt, Kinderwelt, Saunawelt und Vitalwelt Badevergnügen für die ganze Familie. Hier können Sie sich erholen, Spaß haben oder etwas für Ihre Fitness tun.

Gastronomie in Lüneburg

Bei der Tourist-Information der Lüneburg Marketing GmbH, Rathaus/Am Markt, 21335 Lüneburg gibt es für eine geringe Schutzgebühr einen Gastronomieführer.

Öffentliche Verkehrsmittel in Lüneburg

Da Lüneburg im Gesamtbereich des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) liegt, kann man nicht nur mit dem Bus in der Stadt Lüneburg unterwegs sein, sondern auch Ausflüge nach Hamburg machen.

Ausflugsziele in der Nähe von Lüneburg

Nach Hamburg ist es nicht weit und auch der Naturpark Lüneburger Heide ist unbedingt einen Ausflug wert. Oder besuchen Sie das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue östlich von Lüneburg.

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