Potsdam

Potsdam – die bevölkerungsreichste Stadt

Zu den 1990 zum UNESCO-Welterbe ernannten Sehenswürdigkeiten gehören die Parkanlagen Sanssouci, Neuer Garten, Babelsberg, Glienicke und die Pfaueninsel mit ihren Schlössern sowie seit 1992 Schloss und Park Sacrow mit der Heilandskirche. 1999 wurde das Welterbe noch einmal um 14 Bereiche erweitert. Potsdam ist die Stadt der Schlösser und Gärten.

Potsdam

Bilder by Seidemann / flickr.com – (CC BY-SA 2.0)

Aber auch Sehenswürdigkeiten wie das Holländische Viertel, das aus 4 Karrees mit etwa 150 Backsteinhäusern entsteht. Erbaut wurde das Viertel zwischen 1734 und 1742 für holländische Handwerker, die von Friedrich Wilhelm I. ins Land geholt worden waren. Heute befinden sich Läden, Cafés und Restaurants in dem Viertel.

Das Weberviertel im heutigen Babelsberg ist die Erinnerung an die Weberkolonie Nowawes, die zu Zeiten Friedrichs II. um 1750 entstand. Die Friedrichskirche auf dem Weberplatz wurde vom Erbauer des Holländischen Viertels Jan Boumann 1752/1753 gebaut. Zur Erinnerung an die böhmische Tradition des Viertels finden im Juni ein böhmisches Weberfest und am 1. Advent ein böhmischer Weihnachtsmarkt statt.

Die russische Kolonie Alexandrowka entstand 1826/27 auf Wunsch Friedrich Wilhelm III. zum Gedenken an den russischen Zar Alexander I.. Vorbild war das von Alexander I. 1815 angelegte Kunstdorf Glasowo im Park von Pawlowsk. Auch diese Kolonie gehört seit 1999 zum Welterbe. Im ehemaligen Aufseherhaus ist heute eine russische Teestube zu finden und im Haus nebenan können sich Besucher im Museum über die geschichtlichen Hintergründe der Kolonie informieren.

Ein besonderes Highlight für Filmfans ist natürlich der Filmpark Babelsberg. Hier können Besucher sehen wie Filme gemacht werden und mit welchen Tricks gearbeitet wird. Auch das original „GZSZ“ Außenset kann während einer Führung besichtigt werden. Vielleicht dreht ja dann Ihr Lieblingsstar auch gerade.

Geschichte Potsdam

Potsdam grenzt unmittelbar an Berlin und ist die Hauptstadt und einwohnerreichste Stadt Brandenburgs. Die Kulturlandschaften der Schloss- und Parkanlagen der ehemaligen preußischen Residenzstadt wurden 1990 von der UNESCO in die Liste des Weltkultur und Naturerbes der Menschheit aufgenommen. Potsdam befindet sich in einer Wald- und Seenlandschaft am Mittellauf der Havel. Zahlreiche Moränenhügel prägen das Bild der eiszeitlichen Landschaft.

 

Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zu einer Stätte der Wissenschaft und heute sind rund 15 Prozent der Einwohner Studenten.

Aber auch das UFA-Filmstudio Babelsberg war hier ansässig.

Es ist anzunehmen, dass die Gegend seit der Bronzezeit besiedelt wurde. An der Einmündung der Nuthe errichtete im 7. Jahrhundert der slawische Stamm der Heveller eine Burganlage. Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde der Ort aber erst 993 in einer Schenkungsurkunde des Kaisers des Römischen Reiches Otto III. an das Stift Quedlinburg. Der Ort hatte damals den Namen Poztupimi. Bedeutend für die Region war immer der Übergang über die Havel.

Nachdem Albrecht der Bär 1157 die Stadt erobert und die Mark Brandenburg gegründet hatte, wurde am Havelübergang eine steinerne Turmburg erbaut. 1317 wurden Burg und Stadt urkundlich als Postamp erwähnt und die Stadt erhielt 1345 das Stadtrecht. Von 1416 bis zum Ende der Monarchie zum Ende des ersten Weltkrieges war Potsdam im Besitz der Hohenzollern. Verwüstet wurde die Stadt zwischenzeitlich durch den Dreißigjährigen Krieg und zwei Großbrände.

Kurfürst Friedrich Wilhelm baute die Stadt zu einer zweiten Residenz neben Berlin aus, indem er das Stadtschloss ausbaute und die Umgebung verschönerte. So führte ab 1660 zu einem Aufschwung für Potsdam.

Dank des Toleranzediktes von Potsdam aus dem Jahre 1685 war es möglich, dass sich Hugenotten aus Frankreich und andere Immigranten in dem Landstrich ansiedelten und für einen weiteren, vor allem wissenschaftlichen, Aufschwung sorgten.

Unter dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. wurde die Stadt eine Garnisonsstadt, was den Bau neuer Wohnquartiere notwendig machte. Von ihm wurden auch die Garnisonskirche, St. Nikolaikirche und die Heilig-Geist-Kirche gebaut. Es gab sogar ein Militärwaisenhaus für Kinder von Militärangehörigen.

Entscheidend geprägt wurde Potsdam durch Friedrich II. den Großen, der es zur Residenzstadt machte. Er ließ viele Umbauten an Gebäuden und Plätzen vornehmen und die Bürgerhäuser bekamen Barockfassaden. Ab 1745 entstand das Schloss Sanssouci als Sommerresidenz und später folgte das Neue Palais. Das Stadtschloss im Zentrum der Stadt wurde zur Winterresidenz.

1806 kam Napoleon Bonaparte nach Potsdam und nach Ende der Besatzungszeit wurde die Stadt von Friedrich Wilhelm III. zur Verwaltungsstadt umgewandelt.

1838 ging die erste Eisenbahnstrecke Preußens in Betrieb, sie führte von Potsdam nach Berlin. Während der Märzrevolution im Jahre 1848 übersiedelte Friedrich Wilhelm IV. von Berlin in das ruhigere Potsdam .

1911 erhielt Potsdam nicht nur den Luftschiffhafen an der Pirschheide, sondern es wurden auch das Babelsberger Filmstudiogegründet.

Zu Beginn des Nationalsozialismus reichten sich Adolf Hitler und Paul von Hindenburg am Tag von Potsdam am 21. März 1933 symbolisch die Hand um das Bündnis der neuen und alten Ordnung zu bekräftigen. In den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges wurde das Stadtzentrum Potsdams am 14. April 1945 noch stark beschädigt. Sowohl das Stadtschloss als auch die Garnisonskirche wurden ein Raub der Flammen.

Mit dem Mauerbau während der DDR-Zeit verlor Potsdam den direkten Anschluss zu West-Berlin. Die Glienicker Brücke war ein Austauschpunkt für Spione aus Ost und West.

1990 wurde Potsdam nach der Wiedervereinigung die Hauptstadt des Landes Brandenburg und weitere Teile der Kulturlandschaft Potsdams wurden zum UNESCO-Welterbe ernannt. 1993 wurde offiziell das eintausend jährige Bestehen der Stadt gefeiert.

Museen

Potsdam-Museum – Kunst und Kultur der Stadt, wechselnde Ausstellungen, Benkertstraße 3, 14467 Potsdam

 

Naturkundemuseum Potsdam – Tier- und Pflanzenwelt Brandenburgs, Breite Straße 13, 14467 Potsdam

Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte – Dauerausstellung „Land und Leute – Geschichten aus Brandenburg-Preußen“ und wechselnde Ausstellungen.

Filmmuseum Potsdam – das älteste Filmmuseum Deutschlands mit der Dauerausstellung “Babelsberg – Gesichter einer Filmstadt

Museum Alexandrowka – Geschichte der Siedlung

Jan Bouman Haus – holländische Geschichte in Potsdam

S-Bahn Museum – Geschichte der Berliner S-Bahn

Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam – ehemaliges Untersuchungsgefängnis der sowjetischen Spionageabweh

Gastronomie in Potsdam

In Potsdam gibt es zahlreiche Restaurants, Cafés, Kneipen, Bars und Ausflugslokale. Das Siegel „Potsdamer Gastlichkeit“ ist hierbei eine Empfehlung für gute Qualität.

Ausflugsziele in der Nähe von Potsdam

Natürlich ist Berlin ein leicht erreichbares Ausflugsziel und nur den Gang über die Glienicker Brücke entfernt, aber Brandenburg hat noch mehr zu bieten. Brandenburg eignet sich gut für Ausflüge mit dem Fahrrad oder zu Pferde. Auch ist eine Fahrt mit einem Spreewaldkahn immer ein Erlebnis, bei dem man Reiher und Biber beobachten kann. Im Sommer kann man in einem von über 3.000 Seen baden.

Um die Kulturlandschaft Potsdam vom Wasser aus zu erkunden, sollten Sie Ausflugsfahrten auf der Havel und den zahlreichen Seen unternehmen. Auch bieten die Seen rund um Potsdam ideale Möglichkeiten für Wassersport.

Bilder by S.Seidemann /flickr.com – (CC BY-SA 2.0)

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*