Bremen – Bremerhaven

Bremen und die Stadtmusikanten

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit und auch das Wahrzeichen Bremens sind natürlich die Bremer Stadtmusikanten. Wer kennt nicht die Geschichte von Esel, Hund, Katze und Hahn, die nach Bremen ziehen wollten, um dort Stadtmusikanten zu werden. Ihre Skulptur wurde 1953 von Gerhard Marcks geschaffen und steht an der Westseite des Rathauses.

Im Rathaus Bremens treffen sich seit 1545 Kaufleute, Reeder und Kapitäne zum Erfahrungsaustausch. Das sogenannte „Schaffermahl“ findet jedes Jahr Mitte Februar in der Oberen Rathaushalle statt. Sie war früher Fest- und Sitzungssaal des Rates und des Gerichts. In der Oberen Rathaushalle hängen Schiffsmodelle von der Decke deren Minikanonen zu wichtigen Anlässen sogar abgefeuert werden konnten. Hier wird deutlich, wie wichtig Handel und Schifffahrt seit jeher für die waren. Erbaut wurde das Rathaus mit seiner wundervollen Weser Renaissance Fassade zwischen 1405 und 1410. Im 20 Jahrhundert wurde das Rathaus erweitert. Der Architekt Gabriel von Seidel verstand es aber, den Neubau so dem mittelalterlichen Teil anzupassen, dass beide heute eine gelungene Einheit bilden.

Die Güldenkammer hat ihren Namen von den vergoldeten Ledertapeten, die zwischen 1618 und 1620 angebracht wurden. Sie war im 19. Jahrhundert ungenutzt und wurde 1905 von Heinrich Vogler im Jugendstil neu gestaltet.

2004 wurde das Rathaus, das sicher eines der schönsten Deutschlands ist, zum UNESCO erklärt.

Auch der Bremer Roland vor dem Rathaus ist Teil des Weltkulturerbes. Die Statue, die für Freiheit und Marktrecht steht, ist schon über 600 Jahre alt und gilt als eine der schönsten und ältesten Rolandstatuen.

Im Ratskeller unter dem Rathaus lagert ein Fasswein von 1635. Er ist der älteste Deutschlands und schmeckt inzwischen mehr nach Sherry als nach Wein. Bevor das Rathaus und der Roland zum Weltkulturerbe erklärt wurden, durften immerhin der Bürgermeister und der Ratskellermeiste mal eine Kostprobe nehmen. In der großen Halle mit Gewölbe und Weinfässern werden den Gästen heute Bremer Spezialitäten und exzellente Weine serviert. Eine kleine Besonderheit sind die Separees, hier Priölken genannt, die nur geschlossen werden dürfen, wenn sich mehr als zwei Personen darin befinden.

Der St. Petri Dom hat eine über 1.200-jährige Geschichte. Die ältesten Teile dieser evangelisch-lutherischen Kirche sind die Krypten. Errichtet wurde der heutige gotische Dom vom 11. bis zum 13. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert kamen seitliche Kapellen dazu. Nach der Reformation verfiel der Dom ziemlich und wurde zwischen 1888 und 1901 restauriert. Heute befindet sich auch ein im Dom. Bemerkenswert sind auch seine Orgeln. Mit 99 Metern Höhe sind die Türme des Doms die höchsten Kirchtürme Bremens und auch die einzigen mit einer Aussichtsplattform.

Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit Bremens ist auch die Böttcherstraße, die ein Gesamtkunstwerk auf 110 Metern Länge darstellt. Sie wurde in den 1920er Jahren erbaut und hier befinden sich Läden, Museen, Werkstätten, Gastronomie, das Casino Bremen und ein Glockenspiel. Der Bremer Kaffeekaufmann Ludwig Roselius, der Erfinder des koffeinfreien Kaffees, kaufte die verfallenen Häuser der Fassmacher auf und ließ sie restaurieren. Es entstand mit Hilfe der Architekten Bernhard Hötger, Eduard Scotland und Alfred Runge ein einheitlicher und archetektonisch außergewöhnlicher Straßenzug. Es ist ein Stilmix aus Art Déco und Backsteinbauweise.

Das Glockenspiel besteht aus 30 Meißener Porzellanglocken und 10 holzgeschnitzte Tafeln mit Darstellungen der Ozeanüberquerer werden im drehbaren Turm gezeigt.

Das Schnoorviertel ist Bremens ältestes Viertel. Hier stehen die kleinen Fachwerkhäuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert dicht aneinander gereiht. Daher kommt auch der Name des Viertels, denn Schnoor ist der plattdeutsche Begriff für Schnur. Wie Perlen auf einer Schnur stehen die Häuser hier. Hier gibt es Goldschmiede- und Kunsthandwerk und Cafés um eine Pause zu machen.

In Bremens Rhododendronpark können Besucher die Welt der Rhododendren erleben im Science Center botanika könne Gerüche und Geräusche der Natur erforscht werden. In den angeschlossenen Schaugewächshäusern sind die original Rhododendren aus Südostasien und allerlei zu sehen.

Geschichte Bremens

 

Bremen ist die Hauptstadt des Zwei-Städte-Staates Freie Hansestadt Bremen. Das nördlich gelegene Bremerhaven ist der zweite Teil dieses Bundeslandes.

Auf einer Langen Düne in der Nähe einer Furt bildeten sich schon zwischen dem 1. und 8. Jahrhundert n. Chr. die ersten Siedlungen. Eine dieser Siedlungen, Fabrianum genannt, wurde schon 150 n. Chr. von dem alexandrinischen Geografen Claudius Ptolemaeus erwähnt.

Bremen war schon sehr früh Bischofsstadt, 787 von Karl dem Großen zum Bischofssitz erhoben, und Kaufmannssiedlung und erlebte unter Adalbert von Bremen (1043-1072) seine erste Blüte. 1186 machte das Gelnhauser Privileg Kaiser Friedrich Barbarossas zur Reichsstadt.

1260 trat Bremen der Hanse bei, war aber nicht als sicherer Bündnispartner bekannt. Mit zunehmender wirtschaftlicher Bedeutung wurde es der möglich, zumindest teilweise die weltliche Herrschaft des Bistums Bremen abzuschütteln. Zum Zeichen der Freiheit wurden 1404 der Roland und 1409 das Rathaus errichtet.

Der zwischen 1574 und 1590 angelegte Weserhafen wurde durch die befestigte Neustadt am Westufer geschützt. Allerdings versandete die Weser immer weiter und für die Handelsschiffe der Bremer Kaufleute wurde es schwierig anzulegen. Im flussabwärts gelegenen Vegesack wurde deshalb zwischen 1619 und 1623 von niederländischen Konstrukteuren der erste künstliche Hafen Deutschlands angelegt.

Während des Dreißigjährigen Krieges erhielt Bremen von Kaiser Ferdinand III. die Reichsunmittlebarkeit, die aber im 17. und 18. Jahrhundert bedroht war. Im 2. Stader Vergleich musste deshalb 1741 mit dem Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg eine Einigung erzielt werden.

1783 begann der direkte Handel mit den USA.

1802 wurde die einstige Stadtbefestigung von Isaak Altmann in noch heute vorhandene Wallanlagen umgestaltet.

1811 wurde Bremen von Napoleons Truppen besetzt und Hauptstadt des Départements des Bouches du Weser. 1814 verließen die Franzosen die wieder.

Im 19. Jahrhundert spielte Bremen eine führende Rolle im deutschen Überseehandel und auf der Werft von Johann Lange wurden 1817 das erste von Deutschen hergestellte Dampfschiff gebaut. Es war ein Raddampfer mit Namen „Die Weser“ der bis 1933 zwischen Bremen, Vegesack, Elsfleth, Brake und später Geestemünde verkehrte.

1827 wurde vom Königreich Hannover Grund gekauft, um die Siedlung Bremerhaven anzulegen.

1857 wurde in Bremen der Norddeutsche Lloyd gegründet und andere Schifffahrtsgesellschaften folgten.

Während des Zweiten Weltkrieges waren Bremen und Bremerhaven wegen der Werftindustrie und des Flugzeugbaus häufig Ziele von Luftangriffen. 1945 wurde Bremen von den Amerikanern besetzt.

Nachdem sich die Bremer Bürger 1947 die Verfassung der Freien Hansestadt Bremen gegeben hatten, wurde Bremen 1949 ein Land der Bundesrepublik Deutschland.

Museen

 

In der Kunsthalle Bremen ist eine Gemälde- und Skulpturensammlung vom 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart zu sehen. Ein großes Kupferstichkabinett und deutsche und französische Impressionisten, außerdem Sonderausstellungen. Bis Anfang 2011 ist die Kunsthalle allerdings wegen Modernisierungsarbeiten geschlossen.

 nowasger / flickr
© Bild by nowasger / flickr.com – (CC BY-SA 2.0)

Im Übersee- Bremen können Sie sich auf eine Reise um die Welt begeben und viele interessante Dinge sehen und erleben.

Zur Kunstsammlung Böttcherstraße gehören das Paula Modersohn-Becker Haus, das dem Werk der Malerin gewidmet ist, und das im Roselius-Haus mit spätmittelalterlicher Kunst und Wohnkultur aus mehreren Epochen.

Das Focke- ist das Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und bietet einen Einblick in 1.200 Jahre Bremer Geschichte.

Moderne Kunst finden Sie im Weserburg für moderne Kunst. Zu sehen gibt es Gegenwartskunst aus bedeutenden Privatsammlungen, Sonderausstellungen und Veranstaltungen.

Gastronomie in Bremen

Wer gut und gediegen speisen möchte sollte sich die Spezialitäten im Bremer Ratskeller schmecken lassen. Dazu gibt es garantiert den passenden Wein.

Insgesamt finden Sie in der Bremer Altstadt eine große Auswahl an traditionsreichen Restaurants. Aber auch die internationale Küche kommt in Bremen nicht zu kurz.

Öffentliche Verkehrsmittel in Bremen

Mit der ErlebnisCARD Bremen können Sie alle Busse und Bahnen der ÖPVN nutzen und bekommen bis zu 50 % ermäßigten Eintritt bei zahlreichen Kultur- und Unterhaltungsprogrammen.

Ausflugsziele in der Nähe von Bremen

Mit dem Schiff können Sie eine Schlemmerfahrt auf der Weser von Bremen nach Bremerhaven unternehmen.

Auf der Bremer Weser- und Hafenrundfahrt erfahren sie Interessantes über die bremischen Häfen, die Schiffe und den Handel.

Bremen kann außerdem Ausgangspunkt für viele Ausflüge in die Umgebung sein. Fahren Sie doch einmal in des Künstlerdorf Worpswede, besuchen die die Städte Oldenburg oder Verden, machen Sie einen Ausflug in die Lüneburger Heide oder in den Vogelpark Walsrode.
Vorschaubild Heiko.J / flickr.com – (CC BY-SA 2.0)

1 Trackback / Pingback

  1. Bremen - die Stadt der Seefahrer | stadt-reisen.info

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.